Geschichte
Wie es begann
Die Beratungs- und Elternbildungsstelle entstand aus dem Forschungsprojekt ZEPPELIN 0-3 der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik und wurde am 1. April 2015 als selbständige Fachstelle zeppelin – familien startklar gegründet. Von 2010 – 2015 setzten im Forschungsprojekt Elterntrainerinnen der Kinder- und Jugendhilfezentren (kjz) in den Bezirken Dietikon, Bülach und Uster das Frühförderprogramm «Parents as Teachers» («PAT – Mit Eltern Lernen») erfolgreich um. Bereits nach zwei Jahren Begleitung der Familien wurden von der Forschung signifikante, positive Resultate nachgewiesen. Neben diesen wissenschaftlichen Fakten konnte sich das Angebot auch qualitativ etablieren. Die Familien reagieren äusserst positiv auf «PAT – Mit Eltern Lernen» und profitieren stark von diesem Angebot.
Da das Projekt im Kanton Zürich nicht in die Regelstrukturen der Kinder- und Jugendhilfe überführt werden konnte, übernahm im Sommer 2015 die private Beratungs- und Elternbildungsstelle «zeppelin – familien startklar» die operative Durchführung des Programms. Sie setzte sich zum Ziel, das Angebot in den Gemeinden mit einem hohen Anteil der Zielgruppe im Kanton Zürich aufzubauen.
Verschiedene Stiftungen und der Kanton Zürich subventionierten in den Aufbaujahren das Frühförderprogramm «PAT – Mit Eltern Lernen». Letztlich waren es aber die Gemeinden, die die Leistung einkaufen. Grundsätzlich zeigte sich, dass die Gemeinden auf die Fachstelle «zeppelin – familien startklar» und ihr Angebot positiv reagierten und einen Bedarf erkannten. «zeppelin – familien startklar» hatte zwei unterschiedliche Modelle erarbeitet, um den unterschiedlichen Bedürfnissen kleinerer Gemeinden und Städte entgegen zu kommen:
Das Familienplatzmodell kauften Gemeinden ein, die einen hohen Bedarf sahen und die psychosozial belasteten Familien niederschwellig und präventiv unterstützen wollten. zeppelin konnte mit den zuweisenden Fachstellen ein Netzwerk aufbauen und bestehende Netzwerke im Frühbereich erweitern. Psychosozial belastete Familien konnten so frühzeitig erreicht und für die Frühförderbegleitung motiviert werden. Nach den Aufnahmegesprächen mit den Familien konnte bei passendem Angebot und freiem Platz sofort mit der Begleitung gestartet werden.
Das Einzelfallmodell nutzten Gemeinden mit kleinem Bedarf und unterstützten einzelne belastete Familien mit Kostengutsprachen über die Sozialbehörde. Bei der Umsetzung dieses eher hochschwelligen Modells zeigten sich die langen Antragszeiten und die Finanzierung über die Sozialhilfe als grosse Herausforderung.
«zeppelin – familien startklar» startete im 2015 mit einem Team von fünf Personen mit 230 Stellenprozenten. Bis im 2018 wurde ein Aufbau auf 750 Stellenprozente realisiert mit 11 Elterntrainerinnen, 2 Geschäftsführerinnen, 1 Sachbearbeiterin und 10 interkulturellen Dolmetschenden (auf Stundenbasis). Bis 2021 kamen weitere 170% hinzu vor allem bei den Elterntrainerinnen und für das Projekt Koordinationsstelle PAT Schweiz.
2021 begleiteten 13 Elterntrainerinnen 180 Familien mit 240 Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren in rund 40 Gemeinden des Kantons Zürich und in der Stadt Frauenfeld im Kanton Thurgau. 70% der Väter nehmen aktiv an Hausbesuchen teil. 30 Familien haben im 2021 die Begleitung nach 3 Jahren regulär abgeschlossen.
... und wie es weiter geht
Seit am 1. Januar 2022 im Kanton Zürich das neue Kinder- und Jugendheimgesetz in Kraft getreten ist, wird die Frühförderbegleitung von zeppelin über die Verordnung dieses Gesetzes mehrheitlich kantonal finanziert und geregelt. zeppelin – familien startklar hat eine Leistungsvereinbarung mit dem Amt für Jugend und Berufsberatung für die Frühförderbegleitung von Familien aus dem ganzen Kanton Zürich.
In den umliegenden Kantonen setzt zeppelin die Frühförderbegleitung im Auftrag von Gemeinden nach wie vor als Familienplatzmodell um.
Die Projektstelle Koordination PAT Schweiz ist erfolgreich daran, weitere Kantone und Trägerschaften für den Aufbau des Frühförderangebotes zu motivieren und sie dabei zu unterstützen.
zeppelin – familien startklar positioniert sich aktiv und wird als Fachstelle im Frühbereich geschätzt. Sie beteiligt sich an Fachtagungen mit Workshops und Vorträgen.